Derzeit erhalten die Stadtwerke Bruchsal von ihren Kunden die Rückmeldung, es seien wieder unlautere Wettbewerber unterwegs, die per Telefonakquise versuchen, Stadtwerke-Kunden zum Energieanbieterwechsel zu nötigen. Im Display erscheint eine Telefonnummer mit Berliner Vorwahl (030 166 354 134). Die Anruferin behauptet explizit – aber vorsätzlich falsch, mit den Stadtwerken Bruchsal zusammenzuarbeiten.
Außerdem konfrontiert sie die Angerufenen mit Kenntnissen über deren Bruchsaler Postanschrift und persönliche Mailadresse, fragt dann aber nach den individuellen Zählernummern. Des Weiteren wird behauptet, es werde bei den Bruchsaler Stadtwerken ab 1. Oktober eine Energiepreiserhöhung geben, die sie vermeiden könnten, wenn sie sich „bis morgen, 9:00 Uhr“ zu einem Vertragsabschluss entscheiden würden.
Auf die Frage, woher sie die persönlichen Kontaktdaten hätten, stellen sie Gegenfragen oder berufen sich auf ein nicht näher erläutertes neues Gesetz. Hier handelt es sich um eine neue Masche unlauteren Wettbewerbs und den Versuch, Stadtwerke-Kunden, die künstlich unter Zeitdruck gesetzt werden, mit falschen Behauptungen zum Wechsel ihres Energieanbieters zu nötigen.
Eine verärgerte, wie verunsicherte langjährige Kundin wurde am Donnerstag im Stadtwerke-Servicecenter in der Schnabel-Henning-Straße vorstellig, um andere Kunden vor der Berliner Vermarkter-Hotline zu warnen.
Bei Eingabe der o.g. Telefonnummer in eine Suchmaschine erscheinen Warnungen von privaten Verbrauchern und Bewertungen des Vermarkters von „aufdringlich“ über „nervig“ bis „unseriös“. Einträge bei tellows.de und cleverdialer.de warnen explizit vor dem „aggressiven“ Strom-Vermarkter aus der Hauptstadt. Der Rat, den die Stadtwerke Bruchsal in solchen Fällen immer geben, lautet: keine Zählernummern herausgeben und keine Verträge am Telefon abschließen – schon gar nicht unter Zeitdruck.